14.12. Die falsche Stelle



 Was Patienten immer wieder irritiert ist, wenn sie an der für sie ‚falschen Stelle‘ behandelt werden.

Natürlich geh ich davon aus, das ich am Nacken behandelt werde, wenn ich Nacken-Beschwerden habe. Und nicht am Magen. Is ja doch ein Stück weg. Die Mutigen sagen dann: ‚Bist du da nicht falsch? Da tuts mir ja nicht weg.‘ Und dann ist mir wieder klar, das ich nicht genug erklärt habe.

Mein Lieblings-Vergleich dazu ist der Nachbar, der ein Problem hat. Das kriegt man einfach mit. Ob man will oder nicht. Wird in der Wohnung über dir immer nur gestritten & Türen zugeknallt - kriegt man das mit. Hat der Teenie zu Hause einen Tobsuchtsanfall - kriegt man das mit. Und kommt das öfter vor kann sich schon mal Anspannung breit machen. Das heißt, die Umgebung reagiert darauf.

Und nichts anderes passiert im Körper. Hat ein Organ / Gelenk / Muskel ein Problem kriegt es die Umgebung auf kurz oder lang mit. Und je länger ein Problem besteht, desto größer wird der Bereich, der mit beteiligt ist. Wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft. Mit der Zeit breitet sich die Welle, die dadurch entsteht weiter aus.

Im ganzen Körper gibt es Verbindungen von Struktur zu Struktur. Alles hängt mit allem zusammen. Mit fundiertem anatomischen Wissen kann man diese Bahnen erkennen und verfolgen. Kann der Körper das aktuelle Problem auch mit Behandlung nicht lösen, müssen wir die Kreise etwas größer ziehen. Und dann kann zB die Behandlung des Magens bei Nackenbeschwerden durchaus Sinn machen.

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